Cape Cod ist eine Halbinsel und liegt in Massachussetts. Hier wollte ich schon immer mal hin und nun haben wir es wahr gemacht. In den vergangenen Jahren habe ich so viele schöne Geschichten von Cape Cod gehört. Schon die Pilger der Mayflower, die aus Plymouth in Engeland kamen, legten 1620 in der Nähe bei Provincetown an, eigentlich irrtümlich, denn sie wollten ja nach Virginia.
Cape Cod ist ungefähr 399 Quadratmeilen groß, sie hat die Form eines angewinkelten Ellbogens. 65 Kilometer ragt die Insel in den Atlantik hinaus.
Übrigens der Name der Insel stammt von dem englischen Begriff "Cod" = Kabeljau, die hier in großer Menge vorgefunden wurden. Die ersten Siedler, die sich in der Nähe von Provincetown niederließen, lebten hauptsächlich vom Walfang.
Ja, hier gibt es viele Wale. Selbst jetzt im September haben wir jede Menge dieser großartigen Tiere gesehen, auch wenn die offizielle Wal-Saison beendet war. Es gibt bestimmte Stellen, wo sie häufiger gesehen werden. Am besten deckt man sich in eine der Touristeninformationen mit Broschüren ein, oder fragt dort nach. Sie sind sehr hilfsbereit.
Cape Cod hat jede Menge Unterbringungsmöglichkeiten, Pensionen, Hotels, Campgrounds, man muss sich nur entscheiden, wo will man denn bleiben? Hatten wir uns zuerst für eine Gegend um Falmouth interessiert, hörten wir jedoch von unseren amerikanischen Freunden, dass die schönste Ecke im Norden bei Provincetown sei.
Das war die beste Entscheidung. Es stimmt, es war einmalig schön. Es gibt einen netten Campingplatz Coastal Acres Camping Court in Fußweite zur Stadt Provincetown. Provincetown, auch P´Town genannt liegt ganz an der Spitze der Halbinsel. Es ist eine lebhafte und aufgeschlossene Stadt mit etwas über 3.400 Einwohnern.
Es gibt noch viele alte verfallene Piere, ein Paradies zum Fotografieren. Manche (Mac Millan Wharf und Fisherman´s Wharf) sind restauriert worden, es gibt auch eine direkte Fährverbindung nach Boston mit 90 Minuten Fahrzeit. Diese Fähre legt in Provincetown an. Herrliche Wanderwege, Leuchttürme Sanddünen und lange Sandstrände laden ein.
Wir sind den Fahrradtrail zur Race Point Beach gefahren, das war schon ein netter Ausflug. Für mich als Nicht-Fahrradfahrerin hieß es dann ab und zu: das Fahrrad den Hügel hinaufschieben, wenn die Puste mal wieder nicht ausgereicht hat. An der Race Point Beach haben wir die vielen Wale gesehen.
In Provincetown sollte man sich nicht nur die Piere anschauen, sondern man muss einfach mal über die Commercial Street laufen. Hier tobt nicht nur am Abend das Leben. Wer zuschauen möchte, was sich so alles auf der Straße abspielt und das ist jede Menge, der setzt sich in das Brewhouse, draußen am Tisch-Thresen mit Blick zur Straße. Hier gibt es leckere Köstlichkeiten zu essen und 17 verschiedene gezapfte Biere, natürlich auch noch Flaschenbiere und klar auch viele andere Getränke.
Die Wanderwege zu den Leuchttürmen Wood End Light und Long Point Light sind weit. Man kann nur zu Fuß dorthin gehen, nicht mit dem Fahrrad. In der Hauptsaison gibt es auch einen Shuttle per Boot zum Long Point Light.
Cape Cod kann man nicht in wenigen Tagen erkunden. Es gibt außer P'Town noch so viele schöne Ecken. Im Cape Cod National Seashore Gebiet befindet sich der älteste Leuchtturm von Cape Cod aus dem Jahre 1797. Dort wo er steht, befindet sich eine Steilküste, man hat den Leuchtturm 140 Meter ins Landesinnere versetzt. Gegen Eintrittsgebühr (4USD Stand 9/2015) kann man die 69 unregelmäßigen Stufen hoch in den Leuchtturm steigen.
Es gibt viele schöne Strände, so die Marconi Beach und die Coast Guard Beach. Je nach Tide braust das Meer in hohen Wellen an den Strand. Wer Glück hat, sieht Seehunde und Kegelrobben. Ab und zu auch die weißen Haie, denn der Tisch ist ja gedeckt. Wir haben aber leider keinen gesehen.
Der National Park Service www.nps.gov/caco hat eine Broschüre rausgegeben: Self-Guiding Trails. Es sind Vorschläge für Wanderungen verschiedener Schwierigkeitsgrade und Dauer, die man ohne Führung machen kann.
Von Boston gibt es tägliche Busverbindungen nach Cape Cod. Auch auf Cape Cod kommt man per Bus in viele Orte. Ich war jedenfalls restlos begeistert über diese schöne Ecke und werde sicher noch einmal hinfahren.
Über unsere Reise habe ich einen ausführlichen Bericht geschrieben:
Live aus den Neuenglandstaaten 2015