Port Barton ist ein kleiner verträumter Fischerort in der Pagdanan Bucht im nördlichen Teil der Insel Palawan. Wer Erholung vom quirligen Asien sucht, der ist hier richtig, denn dieser Ort ist Erholung pur.
Ein paar Straßen, ein paar Lokale, ein paar Fischerhütten, ein paar Unterkünfte für die Touristen, ich glaube das war´s schon, was Port Barton zu bieten hat. Das ist nicht viel, meint Ihr? Doch ich finde schon, wir haben uns selten wohler gefühlt.
Untergebracht waren wir im Greenviews Resort, ziemlich am Ende der Bucht. Wer einen schweren Koffer mit sich führt, dem sei gesagt, man kann ihn nicht rollen, denn die letzten Meter geht es über den Sandstrand. Aber die Menschen sind freundlich und haben unsere schweren Koffer geschleppt.
Zurück zum Greenviews, wir hatten eine der beiden Hütten ergattert, die Meerblick haben, nämlich die Nr. 1 und wurden darum von vielen beneidet. Nur wer früh bucht, hat das Glück!
Traumhaft am Abend auf der Terrasse zu sitzen und den Sonnenuntergang über dem Meer zu beobachten.
Auch hier in Port Barton gibt es nicht durchgängig Strom, aber das ist nicht schlimm, von 14 Uhr bis 24 Uhr brummt es in den Leitungen, das ist vollkommen ausreichend. Natürlich gibt es auch kein warmes Wasser in der Dusche, wie auch, wenn der Strom fehlt. Obwohl ich ein Frostköttel bin, hat mich das hier überhaupt nicht gestört.
Was macht man denn nun, wenn man wie wir 5 Tage hier ist? Man schaut sich das kleine Dorf an, es gibt zum Beispiel Wanderungen zu Wasserfällen, da nimmt man sich am besten jemanden aus dem Dorf mit.
Es gibt wunderschöne Strände in der Nähe, mit einem kleinen Boot kann man eine Inseltour incklusive Lunch auf einer der vorgelagerten Inseln buchen, toll, auch wenn der Himmel mal bedeckt ist, es ist ja warm. Die Strände sind einsam, weiß mit tiefblauem Meer und glasklarem Wasser.
So haben wir es jedenfalls auf Exotic Island, Paradise Island und German Island erlebt. Wenn man auf den Inseln anlegt, dann muss man einen kleinen Obulos bezahlen, dasfür, dass die Inseln sauber gehalten werden. Das ist doch ok! Man findet auch viele gute Schnorchel- und Tauchgründe.
Gut gefallen hat uns auch die Fahrt mit einer Banka (kleines Boot) durch das Mangrovengebiet. Wer Glück hat, kann allerlei tierische Bewohner sehen: viele Vögel, auch Eisvögel, Lizards, Schlangen und und und...
Im Dorf kann man Grundnahrungsmittel kaufen, aber viel mehr auch nicht, es gibt keine Bank, keine Wechselstube, eine Kreditkarten braucht man nicht, denn es wird hier bar gezahlt. Und krank werden sollte man tunlichst auch nicht, aber wer will das schon im Urlaub.
Gut essen kann man in den wenigen Lokale, wie die Villa Evergreen, natürlich im Greenviews Resort und in den Summer Homes. Wir waren auch noch in einem anderen Strandlokal und haben lecker Pizza gegessen, aber ich weiß nicht mehr wie es hieß. Egal, man muss es ohnehin selber ausprobieren.
Jeder der nach Port Barton kommt, muss sich als erstes im Tourismus Center in ein Buch eintragen und wird dort herzlich Willkommen geheißen!
Nun ist noch eine letzte Frage offen, wie kommt man nach Port Barton? Ganz einfach, man hat nicht viele Möglichkeiten von Puerto Princesa, Sabang oder El Nido: mit dem Boot, mit dem Jeepney, mit einem Van oder einem privaten Auto (Special Ride). Klar man kann auch mit einem Tricycle fahren, das ist bei der Straßenbeschaffenheit jedoch sehr mühselig. Es gibt auch mutige Motorradfahrer, aber diese kämpfen auch ganz schön. Während der Regenzeit ist es jedoch sehr, sehr schwierig, da die Straße oftmals vollkommen aufgeweicht ist.
Es gibt keinen regelmäßigen Fährverkehr nach Port Barton, also kann man nur, wenn man Glück hat, irgendwo einen Platz ergattern, wenn nämlich zufällig ein Boot fährt. Wir hatten kein Glück. Wenn Boote fahren, dann von/nach Sabang oder von/nach El Nido.
Von einem privaten Van (Special Ride) haben wir aus Kostengründen Abstand genommen, das war es uns nicht wert. Einen Sammel-Van, der bis zu 15 Passagiere in sein kleines "Autochen" presst, haben wir auch nur von El Nido bis Roxas bekommen. Wer da zum Schluss kommt, der fährt eben auf einem Notsitz, bequem ist es jedenfalls nicht.
Von Roxas bis Port Barton mussten wir in einen Jeepney fahren. Schaut Euch das Video an, dann seht Ihr, was es bedeutet, einen garantierten Sitzplatz zu ergattern. :-) Zuerst auf einer Planke, dann neben einem Huhn, natürlich auch auf einer Holzbohle. Bequem ist es anders. Man kann von Glück sagen, wenn man nicht nach oben auf das Dach geschickt wird.
In jedem Fall ist es Abenteuer pur und so etwas erlebt man nicht jeden Tag. Wer auf Palawan herumreist, darf nicht sehr zimperlich sein und muss vor allem Zeit haben, denn nicht immer kommt man sofort von A nach B.
Die Infrastruktur ist noch nicht so weit, was ja auch viele Vorteile hat. Belohnt wird man mit freundlichen Menschen, einer tollen Landschaft, wunderschönen Inseln, sauberen Stränden und viel Ruhe. Daher rate ich: unbedingt ein Buch mehr einpacken.
Wir waren jedenfalls begeistert!
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