Reisen auf die Philippinen - Intramuros
Der Stadtteil Intramuros ( = inmitten von Mauern) , ursprünglich die altspanische Kernstadt von Manila, ist eine Stadt in der Stadt, die von dem Spanier Legaspi am 24. Juni 1571 gegründet wurde. Manila wurde Hauptstadt und Sitz der spanischen Erorberer während der Kolonialzeit. Diese dauerte immerhin über 300 Jahre.
Intramuros ist komplett von hohen Mauern umgeben. Feuer, Taifune und letztendlich der 2. Weltkrieg zerstörten die meisten Gebäude in Intramuros. Wie durch ein Wunder trotzte die Kirche San Augustin allen Gefahren und blieb im Großen und Ganzen erhalten.
Der Plaza San Luis Complex besteht aus neun Häusern im philippinisch-spanischem Stil. in diesem Komplex befindet sich auch das Hotel White Knight Hotel Intramuros, das ich unbedingt empfehlen möchte.
Es ist gut gelegen und man ist schnell vor Ort, wenn man ein wenig die alte Pracht von Intramuros entdecken möchte. Ja und es gibt einiges in Intramuros zu entdecken, denn es wurde angefangen, diesen alten Stadtteil wieder "hübsch" zu machen.
Intramuros ist nicht groß, so könnte man theoretisch alles zu Fuß abklappern. Natürlich gibt es auch Pferdekutschen und Fahrradrikschas, deren Besitzer einem unermüdlich ihre Dienste anbieten.
Am besten man holt sich einen Stadtplan von Intramuros, es gibt auch eine große Karte, in der eine Walking Tour of Intramuros beschrieben ist. Wir haben diese im Hotel bekommen.
Den Rundgang beginnen wir am Plaza de Roma mit der Bronzestatue vom spanischen König Carlos IV, die 1824 aufgestellt wurde. Ebenso steht dort auch die Kathedrale von Manila (Manila Metropolitan Cathedral), eine der wichtigsten Kirchen von den Philippinen.
In der Nähe befindet sich auch der Palacio del Gobernador (Gouverneurspalast). Hier wurden damals die Geschicke der Spanier beschlossen. Heute befindet sich die Verwaltung von Intramuros in diesem sanierten Gebäude.
Geht man nun die General Luna Straße noch ein kleines Stückchen entlang, dann kommt man zum Fort Santiago. Es war eines der wichtigsten Verteidigungsanlagen und ist strategisch günstig am Pasig Fluss gelegen.
Bevor man zur eigentlichen Festung kommt, geht man durch eine schöne Parkanlage mit Picknickmöglichkeiten. Man sieht allerdings vieles ist noch nicht saniert und verfällt. Hinter dem Wassergraben, mit den wunderschönen Seerosen sieht man schon das erneuerte Tor zur eigentlichen Festung.
Hinter diesen dicken Mauern lagen die berüchtigten Gefängniszellen, die so tief lagen, dass sie bei Hochwasser überflutet wurden, was den sicheren Tod für den Gefangenen bedeutete.
Ein berühmter Gefangener war auch José Protasio Rizal Mercado y Alonso Realonda, ein philippinischer Schriftsteller, Patriot, Arzt und Freimaurer, der am 30. Dezember 1896 wegen seiner politischen Aktivitäten von den Spaniern hingerichtet wurde. Heute ist er ein Volksheld der Philippinen.
Hinter den Mauern gibt es allerlei zu besichtigen, vieles dreht sich um José Rizal. Interssant ist das Rizal Museum mit vielen Schriften und Erinnerungsstücken. Auch kann man die Zelle besichtigen. Wunderschön ist es, wenn man oben auf der Befestigungsmauer steht und über den Pasig Fluss hinüber auf die Skyline von Manila schaut.
Ich sehe auf unserem Rundgang "goldene" Fußabdrücke und deute diese falsch, denn ich dachte zunächst, es sei ein Rundgang durch das Fort, aber es waren nur die letzten Schritte von Rizal bis zu seiner Execution.
Insgesamt ist das ein lohnenswerter Besuch!
In Intramuros gibt es auch noch einige alte spanische Herrschaftshäuser, viele von ihnen sind aber in einem jämmerlichen Zustand.
Sehenswert ist noch die alte Kirche San Augustin aus 1577 mit dem angeschlossenen San Augustin Museum, ehemals das Augustinerkloster. Die Kirche steht auf der Welterbeliste der Unesco und ist einer der ältesten Kirchen der Philippinen. Man sagt auch es sei die älteste Steinkirche der Philippinen.
Der Eintritt kostet 100 PHP, die man aber unbedingt investieren sollte. Es gibt unzählige wunderschöne Gemälde und viele interessante Ausstellungen.
Gegenüber der Kirche befindet sich das Ristorante delle Mitre. Hier kann man sogar draußen sitzen und das bunte Treiben vor dem Kirchplatz beobachten. Wer Lust auf einen kleinen Snack und ein kühles San Miguel hat, ist hier bestens aufgehoben.
Wer noch immer Lust hat, der kann zu den verschiedenen Toren gehen, die teilweise restauriert wurden. Und immer lässt sich auch ein Stück auf der Mauer gehen, bei schönem Wetter mit wirklich tollen Ausblicken.
Vor den Mauern befindet sich übigens auch ein Golfplatz!
Mit dem Auto kommt man nur in der Zeit von 5 Uhr morgens bis 22:30 h in diesen Stadtteil, denn danach werden die Tore geschlossen. Als Fußgänger kann man jedoch zu jeder Zeit hineingehen, die Frage ist nur, ob man wirklich in der Nacht durch Intramuros laufen will.
Wir waren insgesamt 4 Nächte in Intramuros, drei am Anfang unserer Reise und zum Schluss am Ende unserer Reise durch die Philippinen noch mal eine Nacht und haben es nicht bereut. Das würden wir wieder so machen.
Über unseren Aufenthalt habe ich einen Live-Reisebericht geschrieben und einige Videos aufgenommen. Das Video über Intramuros wird in Kürze fertig gestellt sein.
Live aus Manila im Dezember 2011
Manila Intramuros - ein Video:
Fort Santiago in Manila Intramuros - ein Video:
Weihnachten in Manila - ein Video:
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