La Paloma heißt die Busgesellschaft, die nur einmal täglich um sieben Uhr morgens von Arica nach Putre fährt. Das Busticket kauft man vor Abfahrt im Busterminal in Arica, ebenso das „Derecho de Embarque“.
Nach ca. 3 Stunden Fahrt für die 150 km erreicht man den kleinen Ort Putre, der auf 3.500 m Höhe liegt. Wir haben in der Terrace Lodge übernachtet, sie wird von zwei Italienern geführt.
Putre ist ein kleines verschlafenes Nest, es gibt nur wenige Restaurants (da muss man halt essen, was gerade angeboten wird), ein paar Hostals und nur wenig Einkaufsmöglichkeiten. Tankstellen und Bankautomaten sucht man hier vergebens.
Von Putre aus lassen sich einige schöne Touren in den nahegelegenen Nationalpark Lauca und ins Altiplano unternehmen. Wir haben diese Tagesausflüge in unserer Unterkunft gebucht. Die erste Tour führte uns zum Lago Chungaro.
Unser Tourguide spricht zwar nur spanisch, aber wir kommen klar. Eine schöne Tour in den Parque Nacional Lauca. Unterwegs kann man einen Stop am Sector La Cueves machen. Hier gibt es einen Rundgang ca. anderthalb Kilometer lang. Die Höhe beträgt nun 4.300 m, die Luft ist dünn.
Man sieht Alpakas, Vizcachas, Guanakos, Vicuñas, Andean Goose, Nandus und in der Ferne die beiden Schichtvulkane Pomerape und den Parinacota.
Es ist eine tolle Landschaft. Der Ort Parinacota liegt auf 4.400 m, hat nur ein Dutzend Einwohner, oder ein paar mehr. Als wir dann den Lago Chungara erreicht haben, bin ich überwältigt von dem Anblick. Der Parinacota spiegelt sich im Wasser, wunderschön.
Ein weiterer Ausflug in den Norden, geht noch viel höher hinauf, nämlich auf 5.300 m zum Suriplaza. Es lohnt sich, denn man sieht grandiose Aussichten und die Fahrt alleine ist schon ein Erlebnis.
Die letzte Tour, die wir unternommen haben, dauerte 12 Stunden und führte uns zum Salar de Surire. Man fährt von Putre aus ca. 4 Stunden dorthin, teilweise über Schotterstraßen. Wir fahren durch das Schutzgebiet der Vicunas. In dieser Gegend wird Borax abgebaut, man soll sich nicht wundern, wenn man rasende LKWs auf der Piste trifft und Staubwolken aufwirbelt.
Es finden auch Polizei-Kontrollen statt, denn schließlich befinden wir uns in der Nähe der Grenze zu Bolivien.
In der Nähe vom Salar de Surire gibt es die heißen Quellen (Polloquere). Hier sollte man sich unbedingt ein heißes Bad (40°) gönnen. Wir halten uns ca. 4 Stunden rund um den Salar de Surire auf, eine wirklich schöne Ecke. Andere Touristen treffen wir nicht, wir sind mutterseelenallein. Die Rückfahrt dauerte dann auch noch einmal 4 Stunden, die wir uns mit viel Musik versüßten, denn Didier, ein Weltenbummler aus Frankreich, hatte seinen MP-Player mit.
Diese Ecke rund um Putre hat uns besonders gut gefallen. Ich hatte an einem Tag ziemliche Probleme mit der Höhe und musste einen Ruhetag einlegen. Eine Höhenanpassung sollte in jedem Fall erfolgen. Uns halfen auch die Cocabonbons, Coca-Tee und natürlich sollte man auch viel Wasser trinken und Alkohol meiden.
Mehr Informationen gibt es in meinem ausführlichen Reisebericht:
Live aus Südamerika - 2. Teil - Chile
und einen Kurzbericht unserer gesamten Reise:
Reisebericht Südamerika 2015/2016
Hier habe ich ein kleines Video über Putre und Umgebung zusammengestellt: