Die Osterinsel – Easter Island – Isla de Pascua – Rapa Nui – der isolierteste Ort der Welt, voll mit Mythen und Geheimnissen. Die stummen Zeugen der Vergangenheit, eine vergangene Kultur, die unerforscht bleibt. 3.800 Kilometer vom Festland, entfernt und 4.000 Kilometer von Tahiti.
Für mich war der Besuch schon lange ein Traum, der endlich in Erfüllung ging.
Die Fluggesellschaft LAN fliegt mehrere Male wöchentlich von Santiago auf die Osterinsel. Die Flugzeit beträgt 6 Stunden und man sieht während des Fluges, wenn man aus dem Fenster schaut, nichts - außer Wasser. Wenn der Wettergott bei dem Anflug mitspielt, dann sieht man schon von oben die bizarre Küste der einsamen Insel im Pazifik.
Wenn man noch keine Unterkunft gebucht hat, in der Ankunftshalle hat man die Möglichkeit noch etwas zu buchen. Eins ist klar, günstig ist es nicht auf Rapa Nui. Sehr gut gefallen hat es uns bei den Schwestern in der Unterkunft Cabanas Keuhenua, etwas außerhalb des Ortes, aber alles ist gut zu Fuß erreichbar.
Es gibt nur einen Ort auf der kleinen Insel, nämlich Hanga Roa . Insgesamt ist die Insel ca 165 km² groß und sie hat die Form von einem rechtwinkligen Dreieck und ist ca. 13 Kilometer breit und ca. 24 km lang.
Auf der gesamten Insel gibt es „nur“ 2.000 Betten für Gäste. Wir haben den Eindruck, es ist relativ ruhig auf der Insel.
Einiges kann man zu Fuß ablaufen. Hinter dem Friedhof führen Trampelpfade an der Küste entlang. Nach einer kurzen Wanderung erreicht man den Ahu Tahai Komplex mit diesen 3 Ahus:
Ahu Vai Uri mit 5 Moais
Ahu Taha
Ahu Ko Te Riku - mit Augen und auch einem Pukao aus rotem Lava-Stein
In der Nähe dieser Ahus sind Tabu-Schilder aufgestellt. Diese Schilder sollte jeder Gast des Landes beachten. Bis hierhin darf man gehen, weiter nicht, auch wenn es noch so verlockend ist.
Im Dorf gibt es einige Motorradverleiher, die Preise sind fast überall gleich hoch, sie fangen mit 23.000 CLP pro Tag an. Ein Führerschein der Klasse A mussten wir vorweisen. Man kann sich Fahrräder ausleihen, per Pferd die Insel erkunden oder man leiht sich ein Auto. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es nicht. Einige Taxen fahren auf der Insel. Oft spielen auch die Vermieter Taxifahrer. Die Autos sehen fast alle etwas lädiert aus. Sie sind alt und Nachschub ist schwierig zu erhalten.
Auf der Osterinsel gibt es eine Tankstelle und zwar in der Nähe des Flughafens und 2 ATMs, wo man mit der Kreditkarte Geld ziehen kann. (Begrenzung auf 200.000 CLP - Stand Januar 2015)
Auf der Insel gibt es kaum Badegelegenheiten, eine kleine natürliche Badebucht in der Nähe des Friedhofs und einen Sandstrand bei Anakena an der Nordküste.
Die Landschaft auf der Insel ist wunderschön. Mit dem Motorrad lässt sich die Insel wunderbar erkunden. Allzu viele Straßen gibt es nicht, sie lassen sich aber gut fahren. Man sieht frei laufende Pferde, auch auf den Straßen. Viel los ist Mitte Januar nicht. Wir haben die Straßen fast für uns alleine, ab und zu überholt uns mal ein Auto, ab und zu überholen wir einen Radfahrer.
Um nach Anakena zu kommen gibt es zwei Möglichkeiten, mitten über die Insel oder an der Küste entlang. (siehe Foto) Die zweite Strecke ist reizvoller. Es gibt etliche Sehenswürdigkeiten, wo es sich lohnt anzuhalten:
Vaihu - Ahu Hanga Te'e - 8 Moais liegen auf der Erde, die Hüte liegen zerstreut umher – was vor vielen Jahren geschah, wird vermutlich immer ein Geheimnis bleiben.
Ahu Aka Hanga – eine große Anlage, eigentlich ein großes Trümmerfeld mit vielen Felsen, Moais und Hüten, die verstreut überall herumliegen.
Ranu Raraku – der Steinbruch, hier ist die Geburtsstätte der Moais, alles sehr mystisch, man sieht angefangene unvollendete Moais. Wenn man genau hinschaut, dann kann man erkennen, wie die Moais aus dem Felsen herausgearbeitet wurden.
Am Steinbruch gibt es ein Lokal, wo man eine kleine Pause einlegen kann.
Fährt man vom Steinbruch wieder an die Küste in nördlicher Richtung so erreicht man die für mich schönste Anlage:
Ahu Tongariki – 15 Moais stehen auf einer Plattform (AHU), restauriert in Reih und Glied – unglaublich. Wer hier nicht das Mystische spürt, dem kann ich nicht helfen. Nur einer der Moais trägt noch einen Hut (Pukao) Hier muss man noch einmal wiederkommen, am besten einmal bei Sonnenaufgang und einmal bei Sonnenuntergang und dann die Stimmung auf sich wirken lassen.
Ja, die Insel ist ein Traumpfad, wir haben noch nicht alles gesehen, aber was wir gesehen haben, das hat sich tief bei uns eingeprägt.
Einen ausführlichen Live-Reisebericht zu unserem Aufenthalt findet Ihr in meinem Forum:
In Südamerika unterwegs - Live von der Osterinsel
und hier gibt es einen Kurzbericht:
Reisebericht Südamerika
Übder die Osterinsel habe ich auch ein kleines Video gedreht: