Dunării, so heißt die Donau auf rumänisch, die im Südosten Rumäniens ins Schwarze Meer fließt. Da hat die Donau ein unglaubliches Wasserparadies geschaffen, mit vielen Seitenarmen, Feuchtwiesen, Seen, Kanälen, Sumpflandschaften. Es ist das zweitgrößte Delta von Europa und wunderschön. Über 80% des Deltas liegen auf rumänischer Seite, der Rest gehört zur Ukraine, rund 72% davon stehen unter Naturschutz. (-> Biosphärenreservat Donaudelta)
Im September 2019 sind wir mit den Motorrädern nach Tulcea in Rumänien gefahren. Es war schon lange mein Traum, einmal dort die Flora und Fauna zu erkunden.
In Tulcea haben wir eine nette Unterkunft gefunden und zwar die Pensiune Melisa. Das war für uns ein Glücksgriff. Es ist ein Familienbetrieb und wir konnten dort unsere Bootsausflüge ins Delta buchen. Die Pension liegt etwas außerhalb der City, in der Nähe des Unabhängigkeitsdenkmals. Das ist auch einen Besuch wert, man hat von dort einen schönen Blick.
Die Auswahl an Ausflugsmöglichkeiten ist riesig. Ein Schiff liegt neben dem anderen, große, kleine, offene, geschlossene. Man hat wirklich die Qual der Wahl.
Wer wie ich fotografieren will, sollte das bei der Buchung einer Tour berücksichtigen. Ich habe gleich gesagt, dass ich in jedem Fall die Morgenstunden nutzen möchte und dann noch eine Tour am späten Nachmittag. Wir haben uns entschieden, eine Privattour zu buchen und das hat sich richtig gelohnt. So etwas hat natürlich seinen Preis. Pro Fahrt haben wir 100 €uro bezahlt. Aber wie gesagt, jeder Cent war gut angelegt.
Frühmorgens fuhren wir durch kleine Seitenarme und sahen einen tollen Sonnenaufgang, die Vogelwelt ist auch im September grandios: Silberreiher, Graureiher, Nachtreiher, Eisvogel, Schwäne, Gänse, Enten, ja sogar einige Seeadler haben wir gesehen, am Abend gab es einen tollen Sonnenuntergang.
Neben diesen privaten Touren, haben wir auch eine große zehnstündige große Donaudeltatour unternommen. Solch eine Tour kann ich unbedingt empfehlen. Wir waren zu 9 Touristen, eine angenehme Gruppengröße.
Die Fahrstile der Skipper sind immer sehr rasant. Unterwegs gibt es einige interessante Stops.: Mila 23, es ist ein kleiner Ort, in dem 90% Lippowener (Russen) leben. Mila 23 liegt genau 23 Meilen von der Donaumündung entfernt, auf halber Strecke zwischen Tulcea und Sulina. Wir sind natürlich nicht auf dem großen Seitenarm gefahren, sondern auf kleinen, schmalen Wasserwegen, eine sehr schöne Strecke. Mila 23 ist nur auf dem Wasserweg zu erreichen, der Ort bietet Übernachtungsmöglichkeiten und hier gibt es auch für uns ein typisches Mittagessen.
Einen weiteren Stop machten wir im Letea Wald. Man steigt vom Boot in eine Pferdekutsche. Der Letea-Wald ist das älteste Naturschutzreservat Rumäniens und ebenso der nördlichste gelegene subtropische Wald Europas. Hier findet neben den Auenwäldern auch Dünen, denn in früheren Zeiten reichte das Schwarze Meer sogar bis hierher.
Der letzte Stop ist dann in Sulina, hier beginnt das Schwarze Meer. Man sagt, dass Sulina früher von Piraten als Unterschlupf genutzt wurde, verständlich, denn es liegt sehr abseits und ist nur per Wasserweg zu erreichen.
Schade, dass wir nur fünf Nächte gebucht hatten, es war eigentlich viel zu kurz. Es gäbe noch so viel zu entdecken. Das heißt, wir müssen noch einmal dorthin. Es gibt Flüge nach Bukarest und von dort kommt man bequem nach Tulcea, mit Bus, Bahn oder auch mit einem Mietwagen.
Mein Tipp, wer die Gelegenheit hat, der sollte sich ein paar Tage gönnen, denn es ist eine herrliche Gegend und es gibt viel zu entdecken.
Tulcea als Stadt hat mir nicht so gefallen, es ist halt keine schöne Stadt, aber es ist das Tor zum Donaudelta. Einen Restauranttipp für Tulcea habe ich noch, wir haben gut und gerne im Restaurant Passo Doble gegessen.
Einen Kurzbericht über diese Reise gibt es hier:
Mit dem Motorrad nach Rumänien bis ans Schwarze Meer
Einen ausführlichen Bericht mit vielen Bildern gibt es in meinem Forum: