Reisen nach Lyon in Frankreich
Am Zusammenfluss von Saône und Rhône liegt Lyon, die Hauptstadt der Region Rhône-Alpes. Sie ist neben Paris und Marseille die drittgrößte Stadt von Frankreich und hat ca. 472.000 Einwohner. (Stand 2007) In dem Ballungsraum von Lyon leben mehr als 1.3 Millionen Menschen.
Lyon ist das zweitgrößte Wirtschaftszentrum von Frankreich, so ist es nicht verwunderlich, dass der erste Eindruck von Lyon etwas anders ausfällt, wenn man sich von der Autobahn der Stadt nähert.
Aber ist man erst einmal in der Stadt, dann ändert sich der Eindruck ganz schnell. Lyon hat Charme und liegt wunderschön rechts der Saône, links der Rhône oder eingebettet zwischen den beiden Flüssen auf einer Halbinsel.
Der älteste Siedlungskern ist der Stadtteil Fourvière mit seiner hoch auf dem Hügel liegenden Wallfahrtskirche, die Basilika Notre Dame de Fourvière. Nun kann man hinauf wandern oder auch die Métro (Drahtseilbahn) nehmen, je nach Lust und Laune. Das Métrosystem ist einfach zu durchschauen, die Automaten sind bedienfreundlich.
Ist man dann auf dem Mont Fourvière angekommen, dann erwartet einem bei gutem Wetter eine traumhafte Aussicht auf die Stadt Lyon. Natürlich sollte man die imposante Basilika besichtigen, von außen wie auch von innen ein MUST-SEE. Steht man das erste Mal in der Kirche, weiß man nicht, wohin das Auge blicken sollte, so überladen ist sie mit wertvollen Gemälden, Stuckarbeiten, bunten Fenstern, verziertem Marmor.
Unten am Fuße des Hügels liegt wie schon geschrieben der älteste Teil von Lyon mit den mittelalterlichen Häusern und verwinkelten Gassen. Hier sollte man sich treiben lassen, irgendwann eine Pause in einem der vielen Straßencafés machen und das Treiben beobachten.
Was sollte man sich noch ansehen:
die Kathedrale Saint Jean aus dem 12. - 15. Jh. mit der spätgotischen Fassade, den Glasfenstern aus dem 13. Jh. und der astronomischen Uhr von 1598, die Chorknabenschule (Manécanterie) teilweise 12. Jh. die Kirche Saint Paul, die Renaissancehäuser und den Justizpalast und natürlich die Théâtres Gallo-romains (zwei römische Theater) und das Musée Gallo-Romain Lyon-Fouvière (Museum)
In Lyon gibt es unzählige Brücken, alte, neue, Hängebrücken, Fußgängerbrücken, man schafft es nicht an einem Besuch über alle zu laufen. Wenn man größere Strecken innerhalb von Lyon bewältigen will, so fährt man mit der Métro, der Straßenbahn, dem Bus oder man leiht sich ein Fahrrad bei einer Station von Velo’v aus, die es überall in Lyon gibt.
Der Place Bellecour (17. Jh.) in der Mitte Halbinsel in der Nähe der Pont Bonaparte ist riesengroß und kein Fahrzeug darf dort fahren. Hier ist das sogenannte Zentrum von Lyon, da alle Entfernungen von und nach Lyon ab hier gemessen werden, sozusagen der Nullmeridian von Lyon. ;-)))
In der Mitte des Platzes steht ein Reiterdenkmal mit Louis XIV. Südlich von diesem Platz befindet sich die älteste Kirche von Lyon, Saint Martin d´Ainay. Sie wurde im Jahre 1107 geweiht, steht aber auf den Resten einer Basilika aus dem 6. Jh.
Im nördlichen Teil der Halbinsel befindet sich der Place des Terraux mit dem Rathaus (Hôtel de Ville 1646 -55) und dem Glockenturm.
Was kann man sich sonst noch anschauen?
Das Palais Saint-Pierre, ein ehemaliges Benediktinerkloster aus dem 17. Jh. mit dem Museum Musé des Beaux Arts, die Kriche Saint-Bonaventure aus dem 14./15.Jh. gegenüber die Börse (Palais du Commerce 1855-60), den gewaltigen Brunnen Fontaine Bartholdi, den der berühmte Frédéric-Auguste Bartholdi erschaffen hat, den Place de Comedie mit der Oper, den Place de Pradel mit den Skulpturen, die berühmten Einkaufsstraßen Rue du Président Èouard Herriot und Rue de la République...
Die Liste ist noch lange nicht erschöpft, denn es gibt ungefähr 30 Museen, einen Zoo, schöne Parks, noch viele Kirchen und Kapellen, Schifffahrten auf den Flüssen, Universitäten...
Und dann gibt es noch die Traboules. Das sind Geheimwege aus dem Mittelalter, die fast durch die Schlafzimmer der Bewohner führten. So konnte man ungesehen von einem Ort zum anderen gelangen, ohne die öffentlichen Straßen zu benutzen, denn diese Wege führten durch die Häuser, Treppenhäuser und Hinterhöfe zum Ziel. Angelegt wurden diese Wege, um den Seidenweber eine Möglichkeit zu geben, die kostbare Seide vor Regen geschützt transportieren zu können. Später waren diese Traboules als Versteck und Fluchtweg beim Aufstand der Seidenweber sowie für die Résistance im Zweiten Weltkrieg sehr wichtig.
Das waren einige der Traumpfade aus Lyon. Ich denke, ich muss ganz einfach noch einmal dorthin und mir den nächsten Teil anschauen.
Lyon liegt ja auch dem Wege in den Süden, man kommt da praktisch fast immer vorbei.
Einen Reisebericht aus Lyon können Sie in meinem Reiseforum nachlesen:
Live aus Lyon.
Zwei kleine Videos aus Lyon: