Kappeln an der Schlei
Im östlichen Hügelland Schleswig Holsteins liegt die kleine Hafenstadt Kappeln, direkt an der Schlei, die sich 46 km als Förde von der Ostsee bis nach Schleswig erstreckt.
Kappeln hat ca. 10.000 Einwohner und hat eine Menge zu bieten:
Amanda ist eine Holländische Windmühle und wurde 1888 erbaut. (Bild 1) Sie ist die größte Holländer Windmühle Schleswig Holsteins.
Sie ist 30 m hoch, hat 8 Stockwerke und einen Flügeldurchmesser von 23 m.
Man kann diese Mühle kostenlos besichtigen, im 1. Stock ist die Tourismus Information, weiter oben das Standesamt!
Nett ist die kleine Altsstadt mit den restaurierten Fachwerk- und Giebelhäuser.
Wer Zeit hat, sollte einen Blick in die alte Nicolaikirche (Bild 2) werfen. Sie wurde 1789 bis 1793 durch J. Adam erbaut. Es ist ein imposantes Gebäude.
Das Schmuckstück ist der Altar von Hans Gudewerth (1641). Im Vorraum der Kirche steht eine originale Pfeiffe aus der Orgel von 1793. Im Eingangsbereich sieht man eine Figur des Heiligen Christophorus aus Weihholz, einer Tannenart, sie stammt vom Oberammergauer Holzschnitzer Andreas Lang und ist eine Schenkung eines wohlhabenden Kappelner Bürgers aus dem Jahre 1934.
Oben auf der Kirchturmspitze steht nicht der übliche Wetterhahn, sondern der Hl. Christophorus. Der Heilige Christophorus ist der Schutzpatron der Fährleute und Reisenden.
Im Wappen der Stadt Kappeln sind im Übrigen auch der Hl. Christophorus und die Heringe abgebildet. Die Kirche liegt an der Steilküste zur Ostsee und ist von weit her zu sehen. Das ist wohl auch der Grund, dass sie genau an dieser Stelle gebaut wurde. Die Vorgängerkirchen sollten auch genau an dieser Stelle gestanden haben. Daher auch der Name Kappeln (von Kapelle).
Die moderne Doppelspur-Klappbrücke (Bild 3) ist erst wenige Jahre alt. Immer um Viertel vor, wird sie für den Schiffsverkehr hochgeklappt. Diese moderne Brücke ersetzte 2002 die alte Schleibrücke, die zuvor 75 Jahre im Dienste stand.
Kappeln hat eine weitere Sehenswürdigkeit zu bieten, den Heringszaun (Hamentünen). (Bild 4) Es handelt sich hier um ein System festverankerter Reusen mit denen seit dem Mittelalter in der Schlei Heringe gefischt wurden. Der Heringszaun funktioniert so, dass die Heringe durch die Wände des Zaunes zu Netzen geleitet werden, aus denen sie nicht mehr entkommen können. Diese noch heute funktionierende Fangeinrichtung aus dem 15. Jahrhundert ist einmalig in Europa.
Um 1600 gab es noch ca. 38 Heringszäune in der Schlei, heute gibt es nur noch einen in Kappeln. Die Heringszäune verloren an Bedeutung als man auf offener See auf Heringsfang ging. Kappeln hatte jedoch seinerzeit kein Geld, diesen abzureißen. Heute ist der Heringszaun wieder voll funktionstüchtig. Jedes Jahr an den Heringstagen (Himmelfahrt) wird der Tagesinhalt des Netzes von Prominenten geschätzt
Am Schleiufer starten Schiffsrundfahrten und es gibt auch einige nette Lokale. Der Strand in Kappeln ist mehrere Kilometer lang und kurtaxenfrei.
Mein Tipp: ein Besuch lohnt sich!