Reisen in Indien - eine tolle Fahrt mit einer Enfield und einer Karizma
Über den Jahreswechsel 2013/2014 waren wir wieder in Assagoa bei unseren Freunden im Casa Tres Amigos. Dass wir dieses Mal mit dem Motorrad nach Hampi fahren wollten, war auch schon vor Abreise klar.
Nur welche Wegstrecke wir nehmen sollten, was uns unterwegs erwartete und wie es überhaupt ablaufen wird, das wussten wir nicht und wir hatten auch keine richtigen Vorstellungen.
Damit wir unterwegs immer wussten, wo wir uns befinden, habe ich mir von Sygic die offizielle Indien-Karte für mein GPS-System heruntergeladen. Außerdem hatten wir uns eine indische SIM-Karte besorgt, mit der wir auch ins Internet gehen konnten. Dazu muss ich sagen, das mit dem Internet hat selten geklappt und na ja die Indien-Karte war auch nicht unbedingt die neueste, denn den Weg, den wir gefahren sind, wurde uns nie angezeigt. Das GPS-System wollte uns über Belgaum führen, wir wussten aber, dass es über Alnavar viel schneller gehen sollte.
Am 2. Januar 2014 sind wir zeitig losgefahren. Da Indien nicht grade für seine gut gepflasterten Straßen bekannt ist, war es uns wichtig, vor Antritt der Reise für einen ausreichenden Reiseschutz zu sorgen – sicher ist sicher. Über Mapusa ging es zunächst den National Highway 17 entlang bis nach Panjim. Dort nahmen wir hinter der Brücke über den Mandovi, den National Highway 4 A. Man nennt die Straße auch die Panjim-Belgaum Road. Über Old Goa und Ponda fuhren wir nach Molem. Hier machten wir unsere erste Pause mit Cola und Bananen.
Es folgte nun eine sehr schöne Strecke durch den Molem National Park. Wir befanden uns in den Western Ghats, die wir durchqueren mussten. Es sind aber nur kleine Hügelchen, im Schnitt nicht viel höher als 1.000 m mit wunderschöner Landschaft und einer angenehmen Fahrt.
Dann folgte eine Strecke, an die wir noch eine ganze Weile denken werden. Ungefähr 45 Kilometer fuhren wir auf einer Piste, denn Straße kann man dazu nicht mehr sagen, Schotter, Steine und natürlich tiefe Löcher wechselten sich ab. Immer wieder sahen wir kaputte LKWs am Rande stehen. Oft kamen uns die Fahrzeuge auch auf der eigenen Seite entgegen, weil da vielleicht nicht so ein großes Loch war. Das war eine ganz blöde Strecke, die uns nicht sehr gefallen hat.
Endlich in Ramnagar bei Londa angekommen, machten wir eine Pause, diese war auch nötig. Eigentlich mussten wir tanken, aber es gab keine Tankstelle. Die nächste in unserer Fahrtrichtung befand sich in Alnavar.
Der nächste Teil der Strecke erwies sich als sehr schön und auch sehr wenig befahren. So kamen wir zügig voran. Zwischendurch machten wir unterwegs noch einmal Halt.
Wir hielten immer an irgendwelchen kleinen Restaurants, da wo eben auch die Inder einen schnellen Imbiss zu sich nahmen. Das klappte auch meist ohne große Probleme.
In Dharward nahmen wir dann wieder den NH 4 bis nach Hubli. Hubli ist eine fürchterliche Stadt mit noch viel mehr fürchterlichem Verkehr. Wir wollten hier übernachten und hatten uns in weiser Voraussicht ein etwas besseres Hotel ausgesucht und auch schon vorgebucht: The Gateway Hotel Lakeside Hubli und das hatten wir uns auch jetzt verdient nach dieser doch recht anstrengenden Fahrt.
Den nächsten Tag mussten wir uns dann wieder durch Hubli kämpfen, verfuhren uns auch ziemlich, aber irgendwann kamen wir dann doch wieder auf den richtigen Weg. Wir fuhren dann den NH 63 in Richtung Hampi, am Anfang hatten wir noch viel Verkehr, aber es wurde merklich weniger. Chili und Baumwolle wurden geerntet, wir sahen Hirsefelder, es ist eine fruchtbare Gegend.
Ab und zu hielten wir an, um sich mal zu vertreten, eine Kokosnussmilch zu trinken und natürlich auch um zu fotografieren. Manchmal hatten wir Situationen, die wir nicht einschätzen konnten, dann fuhren wir halt weiter. In Koppal machten wir dann wieder eine längere Pause.
Dann fuhren wir nur ein ganz kurzes Stück auf dem NH 13 in Richtung Hospet, bogen dann aber bei dem Hinweisschild Kishkindar Resort ab. Ab hier änderte sich das Landschaftsbild dramatisch. Wir kommen an grandiosen Stein- und Felsformationen vorbei. Hier gibt es eines der schönsten Klettergebiete. Boulderer aus aller Welt treffen sich hier.
Unsere Unterkunft in Hampi war auf Hampi Island auf der anderen Flussseite und daher ist es bequemer schon hier abzufahren. Größere Maschinen können selten mit der Fähre auf die andere Seite transportiert werden. Und vor allem ist es ziemlich nervig, dann auch noch Treppen hochfahren zu müssen.
Nun fuhren wir ca. 18 Kilometer durch eine Landschaft, die rechts und links von Reisfeldern gesäumt war. Dann mussten wir wieder abbiegen und es folgte wieder eine grottenschlechte Straße, die uns durch einige kleine Dörfer mit vielen Speedbreakern und Löchern führte. Wenn man auf der rechten Seite das Aquädukt erblickt, dann weiß man, man hat es fast geschafft, noch einmal bogen wir ab da hatten wir noch genau 3 Minuten zu fahren und waren am Ziel.
Wir haben unser Guest-House Mowgli auf Hampi Island erreicht. Wie gut, dass wir auch dieses vorher gebucht hatten, denn es war voll belegt.
Alles in allem war es eine super Tour und wir würden sie wieder so fahren. Zurück nahmen wir auch denselben Weg, denn wir wollten keine weiteren Überraschungen erleben.
Einen ausfühlichen Reisebericht mit vielen Bildern findet Ihr hier:
Live von unserer Motorradtour Goa - Hampi 2014
Auf dieser Tour habe ich auch ein paar Videos mit meine GoPro Hero2 gedreht, die könnt Ihr Euch direkt bei Youtube unter meinem Benutzernamen Mikado2503 anschauen: